Diät? Na gut! Wenn die süßen Verführer nicht wären, die mir immer wieder einen Strich durch die guten Vorsätze machen. Mal eben zwischendurch, als Belohnung, zum Trösten oder einfach nur abends auf der Couch: Süßes geht immer. Und das schlechte Gewissen isst natürlich mit. Geht es euch auch oft so? Ich habe mich bei Antje Gahl, Diplom Ökotrophologin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) schlau gemacht, was gerade noch erlaubt ist.
Wer verzichtet, bekommt Heißhunger
„Süßigkeiten sollten auch beim Abnehmen nicht tabu sein“, sagt mir Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Wer die geliebte Schokolade, die Kugel Eis oder ein Stück Kuchen komplett aus dem Speiseplan verbannt und stattdessen nur noch an Mohrrüben lutscht, wird zwar zunächst ganz gut abnehmen, aber auf Dauer nicht glücklich. Irgendwann kommt der Bumerang: Unbändiger Heißhunger auf die verbotenen Köstlichkeiten.
Der beste Zeitpunkt fürs Naschen
Genau das ist der Punkt, an dem die guten Vorsätze über den Haufen fliegen und die Tafel Schokolade dran glauben muss. Deshalb ist strikter Verzicht beim Abnehmen keine Lösung. Laut DGE ist es sehr wichtig, seine persönlichen Vorlieben in einer Ernährungsumstellung zu berücksichtigen – und das dürfen dann auch mal die Gummibärchen sein.
Die DGE-Expertin empfiehlt: „Der besten Zeitpunkt fürs Naschen ist direkt nach einer Mahlzeit.“ Dann schlägt vor allem der Zucker nicht ganz so zu Buche. Man ist schon gesättigt und die Gefahr, dass gleich die ganze Packung Mohrenköpfe dran glauben muss, ist nicht mehr so groß. Außerdem bleibt der Insulinspiegel stabiler.
Das richtige Maß halten
Trotzdem, so die DGE, kommt es auf die richtige Menge und auf das Verhältnis der Nährstoffe an. Eine von der Weltgesundheitsorganisation ausgesprochene Empfehlung besagt, dass pro Tag nicht mehr als zehn Prozent der Energiezufuhr in Form von zugesetzten Zuckern aufgenommen werden sollen. Bei Erwachsenen mit geringer körperlicher Aktivität sind es 45 Gramm für Frauen und 58 Gramm für Männer. Und das ist schnell erreicht: Ein Glas Limonade hat immerhin 20 Gramm Zucker und eine Kugel Eis sogar 23 Gramm.
Denken solltet ihr dabei auch an versteckten Zucker. Es ist nicht unbedingt der Löffel im Kaffee oder Tee, der den Kohl fett macht. Und auch Naschereien machen nicht zwingend dick. Aber schnell summiert sich der Zuckerkonsum. Auch in vielen Fertigprodukten und Getränken ist jede Menge davon.
Zucker einsparen, wo es nicht weh tut
Weshalb Zucker so gefährlich ist, erklären die Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung so: Kohlenhydrate – wie eben Zucker – werden im Gegensatz zu Fett vom Körper direkt für die Energiegewinnung verbrannt. Was zu viel ist, speichert der Körper in Leber und Muskeln. Sind die Speicher dort gefüllt, werden überschüssige Kohlenhydrate im Fettgewebe gespeichert.
Deshalb gilt: Zucker dort einsparen, wo ihr ohne Probleme darauf verzichten könnt. Dann dürft ihr euch auch ab und zu mal was gönnen. Und es muss ja nicht immer gleich das große Stück Sahnetorte sein…