„Sie möchten gesund kochen, aber nicht stundenlang in der Küche stehen?“, fragt die Autorin in ihrem Vorwort und trifft, damit genau meinen Nerv und sicherlich auch den von allen, die sich gesund und kalorienarm ernähren wollen. Aber wird das Buch diesem Grundsatz auch gerecht? Ich habe für euch das E-Book Leichte & schnelle Küche von Annette Sabersky, erschienen im Bassermann-Verlag, gelesen.
Die Aufteilung: Tabelle teilt ein
Das Büchlein hat schlanke 64 Seiten. Es gibt Rezepte für Frühstück, Drinks, Salate und Suppen, Hauptgerichte und Desserts – also alles, was das Herz begehrt.
Direkt am Anfang des Buches eine Tabelle: Hier finde ich alle Rezepte auf einen Blick mit Seitenzahl, Kalorienangaben pro Portion und vielen weiteren hilfreichen Kategorien. So kann ich der Tabelle zum Beispiel entnehmen, ob das Gericht ballaststoffreich, für Kinder geeignet, einfach nachzukochen oder vegetarisch ist. Zum guten Schluss ob es Vitalstoffe enthält und natürlich: preiswert ist.
Leicht, gesund, einfach?
Grundsätzlich schon mal sehr nützlich, wenn ich die Gerichte nach bestimmten Kriterien auswählen und filtern möchte. Allerdings wird hier auch ein kleines Manko des Buches sichtbar: Nicht alle Rezepte sind, wie auf dem Cover angekündigt: leicht, schnell, gesund und preiswert – sondern oft einfach nur entweder oder. So sind von den insgesamt 42 präsentierten Gerichten nur 15 mit dem Prädikat „kalorienarm“ versehen, also nicht mal die Hälfte. Das hatte ich mir bei einem leicht-Kochbuch anders vorgestellt. Immerhin 20 Gerichte sind scheinbar einfach nachzukochen, zwölf Gerichte entsprechen laut Autorin den Low-Fat-Kriterien und ebenso viele sind als preiswert eingestuft.
Grundsätzlich nicht viel Neues
Bevor es zu den Rezepten geht, gibt es für den Leser und Nachkocher erstmal Grundsätzliches zur gesunden Fitnessküche, zum Thema Fett, schonendem Garen, Einkaufstipps und Vorbereitung.
Zunächst erfährt man hier nicht viel Neues – das Geheimnis der Autorin für eine schnelle und gesunde Küche liegt etwa bei der Verwendung von Tiefkühl-Gemüse oder hochwertigen Fertigprodukten wie Tomatenmark, Dosentomaten oder Mais und Bohnen. Dass Küchenhelfer das Kochen erleichtern und somit schneller von der Hand gehen lassen, ist sicher auch hinlänglich bekannt. Die schlauen Tipps für den Einkauf und zur Vorbereitung bergen viele Allgemeinplätze wie etwa: „Gemüse und Obst wiegt man bereits in der Menge ab, die man später braucht“ oder „Räumen Sie die Küche auf und waschen Sie das Geschirr ab, bevor Sie mit dem Kochen beginnen“.
Die Rezepte: leichter als gedacht
So weit, so gut – doch was ist jetzt mit den Rezepten? Mein Fokus liegt hier auf den kalorienarmen Rezepten – denn alles andere passt ja nicht so gut zum Blog…
Das erste kalorienarme Rezept finde ich auf Seite 17: Tomaten-Mozzarella-Spieße. Nicht sehr originell, aber auch ich habe auf meinem Blog ja nicht nur hochtrabende Gourmet-Rezepte, sondern setze auch gerne auf einfache und schnelle Küche. Ausgefallener sind da schon die Frühstücksdrinks. Der Möhrendrink kommt süß-herzhaft daher – mit Anis, Honig und Pfeffer. Der orientalische Kräuterdrink mit Kresse, Senfpulver und Joghurt. Hört sich vor allem gesund an.
Was mich wundert: Der „Rucolasalat mit Bündner Fleisch“, der in der Kategorie Salate und Suppen folgt, hat nur 350 Kalorien pro Portion, ist aber nicht als kalorienarm eingestuft. Dabei ist dieses einfach zubereitete Gericht sicher ein lecker-leichter Sommersnack. Und je weiter ich blättere und mich nicht mehr von den angegebenen Attributen leiten lasse, desto mehr fällt mir auf: Kaum ein Gericht in der ersten Buchhälfte hat pro Portion mehr als 400 Kalorien. Und das, obwohl es nicht der Kathegorie „kalorienarm“ zugeordnet wurde. So etwa der „Leichte Kartoffelsalat“, der „Bohnensalat mit Schafskäse“, die „Gelbe Paprikasuppe“ oder das „Geschnetzelte mit Sojasprossen“.
Bei den Hauptgerichten wird es dann schon etwas kalorienreicher, aber dennoch immer noch relativ leicht. Besonders kalorienarm sind hier das „Fischfilet mit Limettensauce“, die „Aubergine mit Feta“, die „Currylinsen“ oder die „Spaghetti mit Champignonragout“ vom Titelbild.
Ganz besonders interessieren mich als Süßschnabel aber die Desserts. Davon gibt es zwar nur vier – alle mit Obst – aber augenscheinlich sehr schmackhaft. So etwa „Schaumomlett mit Papaya“ oder Aprikosencreme mit Mandeln.
Rezeptbeschreibungen: Übersichtlich mit Foto
Unter der Zutatenliste finde ich Angaben zur Personenzahl, Zubereitungszeit, und Kalorienangaben pro Portion. Die Kochanweisung ist übersichtlich gestaltet und führt – durchnummeriert – Schritt für Schritt zum servierfertigen Ergebnis. Außerdem gibt es noch Tipps und Variationsvorschläge. Alle Rezepte machen mit kleinen Fotos Lust auf das Ergebnis.
Nettes, kleines Kochbuch mit verwirrendem Einleitungsteil
Ein nettes kleines Kochbuch, aus dem ich sicher die eine oder andere Anregung ziehen werde, das sich aber leider selbst im Wege steht. Der Einleitungsteil ist sehr allgemein gehalten und die Tabelle zur Kategorisierung der Rezepte eher hinderlich und irreführend. Schließlich sind deutlich mehr Rezepte kalorienarm oder preiswert als angekündigt. Es lohnt sich also, einen tieferen Blick ins Buch hineinzuwerfen und ganz unvoreingenommen die Rezepte auszuprobieren. Leider ist Annette Saberskys Leichte und schnelle Küche: Gesunde und preiswerte Gerichte nur noch als E-Book erhältlich. Dafür kostet es aber auch nur schlanke 2,49 Euro.