Wo gibt es mageres Fleisch? Dieser Frage möchte ich hier nachgehen: Welches Fleisch ist besonders fettarm und daher für die leichte Küche gut geeignet?
Die gute Nachricht für Fleischliebhaber: Grundsätzlich findet ihr fettarmes Fleisch praktisch bei jedem Metzger. Ihr müsst nur das richtige Fleisch auswählen. Dabei gilt: Es kommt weniger darauf an, ob es Rind, Schwein oder Pute ist. Wichtiger für den Fettgehalt ist die Sorte, also aus welchem Stück vom jeweiligen Tier es stammt.
Mageres Fleisch ohne sichtbare Fetteinlagerungen besteht laut Karl-Otto Honikel, dem ehemaligen Leiter der Bundesanstalt für Fleischforschung, hauptsächlich aus Wasser, Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen und nur zu einem bis zwei Prozent aus Fett und ist somit sehr kalorienarm.
Mageres vom Schwein
– Schweineschnitzel: natürlich nur ohne die Panade
– Filet: besonders zart, mager und dabei saftig
– Lendenkotelett: mager mit Knochen
Mageres vom Rind
– Fleisch aus der Oberschale: für Rouladen, Fleischfondue und Braten
– Tartar (Schabefleisch): aus hochwertigem, fettarmem Muskelfleisch, gut als Hackfleisch-Ersatz, allerdings ein bisschen teurer
– Fleisch aus der „Nuss“: Fonduefleisch, Braten, Ragout und magere Steaks.
– Rinderfilet: edel, mager und vor allem saftig
– Wer gern grillt, ist mit mageren Fleisch aus der Rinderhüfte gut bedient
Achtung bei Geflügel
Geflügelfleisch gilt allgemein als besonders mager. Aber auch hier müsst ihr aufpassen. Wollt ihr Fett sparen, müsst ihr auf die Weihnachtsgans oder Ente süß-sauer verzichten. Mager sind hingegen Puten- und Hähnchenfleisch – aber leider nur ohne die knusprige Haut. Die enthält nämlich eine ganze Menge unerwünschtes Fett. Wer es etwas ausgefallener mag, sollte auch mal Straußenfleisch probieren – das ist ebenfalls schön zart und erinnert mit seinem feinen Geschmack an Rinderfilet.
Light-Produkte
Darüber hinaus hat auch die Light-Industrie entdeckt, dass sie mit fettreduziertem Fleisch figurbewusste Kunden gewinnen kann. So gibt es inzwischen in vielen Supermärkten fettreduzierte Fleischprodukte, die damit werben, bis zu 50 Prozent weniger Fett zu enthalten. Hier ist aber Vorsicht geboten. Ihr könnt mit solchen Produkten sicher Fett und Kalorien einsparen. Allerdings nicht so viel, wie mancher sich erhofft. So stellte kürzlich Fernsehkoch Björn Freitag in der WDR-Reportage zum Thema Hackfleisch fest, dass das „Light-Produkt vom Discounter am wenigsten Fett“ zwar tatsächlich enthält. Im Vergleich zu den frischen Produkten aus Bioladen, Edeka und Metzgereif fiel der Unterschied allerdings nur sehr gering aus. Das Light-Produkt hatte 10,4 Prozent Fett, ds normale Hackfleisch von Edeka auch nur 11.7 Prozent. Das fettreichste Produkt im Test war das tagesfrische Hackfleisch von „Real“ mit 23,3 Prozent.
Würstchen
Auch Bratwürstchen gibt es fettreduziert. Die Palette reicht dabei von Nürnberger-Würstchen bis zur ganz normalen Bratwurst. Sie haben meist unter 20 Prozent Fett. Ein „normales“ Bratwürstchen hat meist rund 25 Prozent Fett.
Speck
Ein guter Ersatz für Speckwürfel, zum Beispiel für Spaghetti-Carbonara oder einen leckeren Flammkuchen ist feiner gewürfelter Rohschinken, den es bei einigen großen Discountern gibt.
Wenn ihr unsicher seid, lasst euch doch einfach beim Metzger eures Vertrauens beraten. Er kann euch sicher Tipps geben, welches Fleisch besonders mager ist und für welchen (Koch-)Einsatz es sich eignet.